Sie wachsen am Wegesrand und blühen in allen Farben: Schafgarbe, Ringelblume, Vaterkraut, Thymian oder Wermut. Zu Sträußen gebunden werden sie am Hoch unser Frauen Tag zur Weihe in die Kirche gebracht. Die „Kräuterbuschen“ schmücken den Altar und der wunderbare Duft verbreitet sich in der ganzen Kirche. Nach der Segnung können sie getrocknet und zum Schutz bei Unwetter verbrannt oder auch zum Weihrauch dazugegeben werden. Dieser uralte Brauch ist den Bäuerinnen und der Bauernjugend von Latsch sehr wichtig. So haben sich am 14. August, Corona zum Trotz, fleißige Bäuerinnen und Mädchen der SBJ am Burghof getroffen und Sträußchen gebunden: aus verschieden Kräutern, welche die SBJ gesammelt hatte und aus bunten Blumen, welche von vielen Bäuerinnen liebevoll gepflückt und zur Verfügung gestellt worden waren.Nach der Messe wurden die Sträußchen verteilt. Leider war es nicht absehbar, dass so viele Menschen zum Gottesdienst kommen würden. Deshalb entschuldigen sich die Bäuerinnen, dass nicht alle ein Sträußchen bekommen haben.
Die Spende geht dieses Jahr an die hinterbliebene Familie Schwienbacher aus St. Walburg in Ulten, die ein schweres Schicksal zu tragen hat. Martina Schwienbacher ist im Juli mit nur 29 Jahren an einem fulminanten Kopftumor verstorben und hinterlässt ihren Ehemann und zwei kleine Mädchen. Zudem drückt die Schuldenlast des kürzlich erbauten Hauses. Die Latscher Messbesucher und viele andere Menschen hat dieses Schicksal sehr berührt. Dass die Latscher solidarisch sind und ein großes Herz haben, kann man hier sehen. Denn die Summe, die am Ende gespendet wurde, hat alle Erwartungen übertroffen: stolze 2.629,70 Euro konnten überwiesen werden und ein symbolischer Scheck an Gerda Hanni vom Bäuerlichen Notstandsfond übergeben werden, welcher die Familie betreut.
„Diese Großzügigkeit hat uns tief berührt“, meint Irmi Oberhofer, Ortsbäuerin der SBO-Ortsgruppe Latsch, und bedankt sich im Namen aller mit einem herzlichen Vergelts Gott!